- 02. Juli 2025
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3. BKK-THINKTANK
Der agile Satellit des Beschaffungskongresses
Zielbild Beschaffungsmanagement 2030
Szenario für Beschaffungsstrukturen und Prozesse in einem reformierten Gesundheitssystem
Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach hat angekündigt, die Finanz- und Strukturprobleme des deutschen Gesundheitssystems durch eine „Jahrhundertreform“ zu lösen. Konzentration von Krankenhäusern, Zentralisierung, Mindestmengen, Spezialisierung, Ambulantisierung, Festlegung von Versorgungsebenen („Level“) mit Zuordnung definierter Krankenhaus-Typen mit klar umrissenen Versorgungsaufgaben auf Basis von medizinischen Leistungsgruppen und Sektor übergreifende Abstimmung von Versorgungsangeboten stellen Eckpunkte dieses Reformvorhabens dar.
Auch der angekündigte Finanzierungsansatz wird als „revolutionär“ bezeichnet: Um aus dem „Hamsterrad" der Ökonomisierung herauszukommen, sollen Krankenhäuser über Vorhaltekosten, Personalbudgets und teilweise kostengleiche Tagessätze finanziert werden. Das DRG-System, einst mit dem Ziel der Transparenzerhöhung bei Leistungs- und Kostenstrukturen eingeführt, soll massiv an Bedeutung verlieren.
Eine wichtige Frage blieb bislang undiskutiert: Welche Auswirkungen hat das „Jahrhundert-Reformvorhaben“ auf das Beschaffungsmanagement der Krankenhäuser sowie das Angebotsverhalten von Medizinindustrie und Dienstleistungsunternehmen, also auf die Dynamik und die Versorgungssicherheit der Beschaffungsmärkte?
Und es schließen sich weitere Fragen an: Wie erfolgt in einem reduzierten DRG-System die Refinanzierung der Sachkosten? Werden Sachkosten- und Investitionsbereich zu Rationalisierungsquellen mit erhofften Kostensenkungseffekten? Ist ein „wertorientierter Einkauf“ (Value-Based Procurement) unter diesen Rahmenbedingungen überhaupt noch möglich? Welcher Einfluss geht von den Reformbestrebungen auf die Resilienz von Lieferketten aus? Welchen Stellenwert nimmt die politisch getriggerte Zielsetzung einer „grünen Transformation“ in dem Reformkonzept ein?
Für das Beschaffungsmanagement geht es vor diesem Hintergrund um Entwicklung eines Zielbildes, das als Kompass in turbulenten Zeiten der strukturellen, finanziellen und ökologischen Transformation dient. Daraus abgeleitet sind die für die Bewältigung dieser Transformation relevanten Gestaltungsbereiche des Beschaffungsmanagements zu identifizieren und es sind konkrete Maßnahmen einzuleiten, die eine Balance zwischen Versorgungssicherheit, Kosten, Nachhaltigkeit und sozialen Effekten garantieren.
Der 2. BKK-Thinktank ging diesen Fragen im konstruktiven Dialog zwischen Politik, Beschaffungsmanagern, Einkaufsgemeinschaften und Industrie nach. Der 3. BKK-Thinktank wird - wieder in diesem interaktiven Format - die weiteren Konsequenzen und Herausforderungen thematisieren, die auf das Beschaffungsmanagement als Folge der „Jahrhundertreform der Krankenhausstruktur“ zukommen. Gleichzeitig erfahren die Teilnehmer, welche konkreten Möglichkeiten existieren, um sich auf diese Herausforderungen vorzubereiten, um auch in Zukunft den Versorgungserwartungen zu entsprechen.
ACHTUNG: Diese Veranstaltung ist auf 100 Teilnehmer*innen begrenzt und es gilt die Chatham House Rule.